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Proklamation der Wäscherprinzessin Sandra I. am 15.1.2005
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Bericht des General-AnzeigersKarnevalsmuffel kommen auf die Strafbank
Wäscherprinzessin Sandra I. erhält im Beueler Brückenforum das Zepter der weiblichen Macht - Silvia verabschiedet sich mit einem Stepptanz
Die Herren im Rathaus müssen sich am 3. Februar auf was gefasst machen. Bei ihrem Einzug ins Brückenforum am Samstagabend demonstrierte die neue Wäscherprinzessin Sandra I. (Peters), dass sie als Handballerin jede Menge Wurfkraft, Ausdauer und Teamfähigkeit besitzt.
Beste Voraussetzungen also, um die Herren in Schlips und Kragen aus dem Zentrum der Macht zu vertreiben. Doch vor den Sturm auf das Rathaus hat die Beueler Weiberfastnacht bekanntlich die Proklamation gesetzt. In einem überdimensionalen Handball wurde die 21-jährige Sportskanone durch das jubelnde Jeckenvolk im buntgeschmückten Saal geschoben.
"Ich hab ziemlich zittrige Hände. Letzte Nacht bin ich alle zwei Stunden wach geworden und saß hellwach im Bett", erzählte Sandra kurz vor dem großen Augenblick. Dank des stolzen Geleits des gesamten Beueler Stadtsoldatencorps, ihres Damenkomitees "Mega-Perls" und der Wäscherinnen Michaela Erbertz und Jennifer Luka war das Lampenfieber dann plötzlich wie weggeflogen.
Auf der knubbelvollen Bühne waltete Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann ihres Amtes und feierte damit ein jeckes Jubiläum: "Im elften Jahr ich nun hier, steh im Beueler Büttchen als OB. Auf der schääl Sick, das kann ich neidlos gestehn, ist vieles Bönnsche doppelt so schön".
In ihrer kleinen Huldigung des rechtsrheinischen Stadtbezirks fand die OB auch den passenden Reim zum Konrad-Adenauer-Platz und zum Beueler Rathaus. "Und irgendwann, ich hab Vertrauen, hören auf wir mit dem Bauen. Das ist mir gar nicht einerlei, fertig werden wir im Mai." Das Rathaus bereite ihr noch Kummer. "Da fehlt mir noch die richtige Nummer".
Dann überreichte Dieckmann das närrische Zepter mit dem Brückenmännchen an Wäscherprinzessin Sandra I., und Obermöhn Evi Zwiebler dekorierte Ihre Lieblichkeit mit dem ersten Orden der Wäscherprinzessin.
Dass die Wäscherprinzessin nicht nur starke Arme, sondern auch ein starkes Mundwerk hat, bewies sie sogleich in ihrer Ansprache. "Meine Session ist zwar kurz und heftig, aber ich verspreche euch - mir fiere kräftig!" Rote Karten will sie an alle Muffel, Meckerer, Besserwisser und sonstige Antikarnevalisten verteilen.
Zuvor wurde Silvia I. (Emmerich) mit viel Jubel und Applaus im Kreis der Ex-Wäscherprinzessinen aufgenommen. Zum Abschied hatte sich Silvia I. etwas ganz besonderes überlegt. Zusammen mit ihrem Damenkomitee "Fidele Reisetanten", die sich in schicke Schottenkostüme geworfen hatten, bewies sie als Ungeheuer von Loch Ness ihr Showtalent.
Nach einem Duett mit Willi Härling pellte sich Silvia aus dem dicken, grünen Nessykostüm und legte im Schottenoutfit zum Klassiker "Singing in the rain" noch einen Stepptanz aufs Parkett. Unter Tränen verabschiedete sie sich schließlich vom närrischen Volk: "All ihr Jecken, ob alt, ob jung, haltet die Beueler Wieverfastelovend in Schwung".
Nach dem "offiziellen" Teil konnten sich alle, Wäscherprinzessin und die Mega-Perls in ihren Waschbütten, zurücklehnen, und das reich mit Klamauk und Tanz gespickte Programm genießen, das vor allem aus den Reihen der Beueler Damenkomitees bestritten wurde. Die erste Rakete des Abends heimste sich "Madame Motterboddem" alias Ute Groll mit ihrem Büttvortrag ein.
"Wir sind ja flexibel. Das wichtigste ist, dass alle mit Herzblut dabei sind", sagte Evi Zwiebler, die zum siebten Mal durch die Proklamation führte. Zum Finale zogen alle Beueler Damenkomitees auf die Bühne und sangen mit Margret Tannhäuser die Beueler Nationalhymne "In Beuel fladdere de Botze". Zum Glück hatte es die Wäscherprinzessin anschließend nicht weit nach Hause. Denn am nächsten Morgen hatte sie zum traditionellen Empfang ins Beueler Rathaus geladen.
General-Anzeiger, Anja Blanuscha
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